Powered by Max Banner Ads 

Bottas vor dem Aus? Russell reagiert auf Mercedes-Gerüchte

Wer erhält denn nun das zweite Mercedes-Cockpit neben Weltmeister Lewis Hamilton in der kommenden Saison? (Alles zur Formel 1)

Informationen von SPORT1 deckten sich mit denen von Sky ItaliaMercedes-Junior George Russell soll Valtteri Bottas ersetzen. Demnach hat Mercedes-Teamchef Dr. Toto Wolff dem Management von Russell – also sich selbst – bereits mitgeteilt, dass er sich bereit halten solle.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Bottas selbst dementierte die Berichte über sein angeblich bereits feststehendes Aus bei den Silberpfeilen jetzt allerdings. “Niemand hat mir etwas davon gesagt, das stimmt nicht. Das basiert nicht auf Fakten”, sagte der Finne bei einer Pressekonferenz in Le Castellet.

“Es sind jedes Jahr die gleichen Spekulationen, das gehört zum Sport”, erklärte der 31-Jährige weiter. (Formel 1: Rennkalender)

Russell äußert sich zu seiner Zukunft

Vertragsverhandlungen mit Wolff habe es vor dem Frankreich-GP am Sonntag (ab 15 Uhr im SPORT1-Liveticker) noch nicht gegeben, sagte Bottas und fügte hinzu: “Wir haben bisher noch nichts besprochen, das kommt noch.”

Auch George Russell, der Bottas im Silberpfeil beerben soll, hat vor dem Renn-Wochenende Stellung zu den Spekulationen bezogen. “Nichts ist in Stein gemeißelt für nächstes Jahr. Ich bin Williams-Pilot und habe noch keinen Vertrag für die Zeit danach unterschrieben”, erklärte der Brite.

Die Spekulationen rund um seine Person sind dem Youngster aber durchaus bewusst. “Natürlich möchte ich meine Zukunft aussortieren. Normalerweise passieren diese Dinge in der Sommerpause”, sagte Russell und merkte schelmisch an: “Ich genieße einfach diese Neugierde, nicht zu wissen, was die Zukunft für mich bereithält.”

Bottas verliert Anschluss zu Hamilton

Die Leistungen von Bottas waren in der laufenden Saison bislang sehr schwankend. Es sieht aktuell so aus, als ob die Nummer zwei bei Mercedes den Anschluss zu Lewis Hamilton verloren hat und keine große Hilfe für den Briten im engen Titelkampf mit Red Bull-Star Max Verstappen sein kann. (Formel 1: Fahrerwertung)

Entdecke die Welt der SPORT1-Podcasts auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen SpotifyApple PodcastsGoogle PodcastAmazon MusicDeezer und Podigee abrufbar 

In sechs Rennen gelangen Bottas nur drei dritte Plätze. In der Gesamtwertung liegt er mit 47 Punkten abgeschlagen auf Rang sechs. Beim vergangenen Rennen in Baku wirkte er sogar völlig von der Rolle und wurde lediglich Zwölfter.

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Mazepin spielt heiklen Vorfall mit Schumacher herunter

Der Ärger von Formel-1-Neuling Mick Schumacher über seinen Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin ist auch knapp zwei Wochen nach dem Beinahe-Crash von Baku nicht komplett verraucht.

“Er hat sich entschuldigt. Wir sind glaube ich okay”, sagte der 22-Jährige am Rande des Großen Preises von Frankreich in Le Castellet (am Sonntag ab 15 Uhr im SPORT1-Liveticker) in einer virtuellen Runde mit deutschsprachigen Medien, fügte aber an: “Ich hätte das vom Teamkollegen nicht erwartet, ich hätte das wohl nicht gemacht.”

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1 

Mazepin hatte beim Großen Preis von Aserbaidschan versucht, seinen 13. Platz auf den letzten Metern des Rennens mit allen Mitteln gegen den heranstürmenden Schumacher zu verteidigen.

Der Russe zuckte nach rechts, Schumacher reagierte aus kurzer Distanz blitzschnell und zog doch noch vorbei. “Will er uns alle umbringen?!”, schimpfte der Deutsche im Boxenfunk. Tatsächlich hätte die Sache übel ausgehen können.

Schumacher: “Sollte nicht mehr passieren”

“Ich war erstaunt, weil wir zu dem Zeitpunkt um die 320 km/h schnell waren”, sagte Schumacher. Wenn es daneben gegangen wäre, hätte er “wohl die Bäume von oben gesehen”, sagte der Deutsche: “So etwas wie in Baku sollte nicht mehr passieren.”

Der Russe empfand die Situation offenbar nicht ganz so dramatisch. “Es gab keinen Zwischenfall. Beide Autos sind in einem Stück zurück an die Garage gekommen”, erklärte er auf einer Pressekonferenz vor dem Frankreich-GP. Zumindest gab Mazepin aber zu, dass es “ein Missverständnis” gegeben habe. “Ich dachte, er würde die Innenseite wählen, er hat sich für die Außenbahn entschieden. Als ich es bemerkt habe, habe ich nachgegeben.”

Entdecke die Welt der SPORT1-Podcasts auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen SpotifyApple PodcastsGoogle PodcastAmazon MusicDeezer und Podigee abrufbar 

Auch zu Schumachers Wutausbruch am Boxenfunk nahm Mazepin Stellung. “Wenn man im Auto sitzt, dann gehen die Emotionen mit einem manchmal durch. Leider werden die Funksprüche übertragen”, so der Rookie weiter.

Im Binnenverhältnis mit seinem Teamkollegen sieht er übrigens kein Problem “Die Diskussionen innerhalb des Teams sollten auch innerhalb des Teams bleiben. Wie auch immer, wenn das bereits rausgekommen ist, dann werde ich es sagen, dass ich mich bei ihm entschuldigt habe, wenn er so gefühlt hat”, erklärte der Russe – nicht ohne nachzuschieben: ”Es ist sehr wichtig, dass er nicht erwartet, dass ich es ihm zu einfach mache.”

Verhältnis mit Mazepin geklärt

Für Schumacher hat sich im persönlichen Verhältnis der beiden ebenfalls “nichts verändert”, auf der Strecke sollte es “okay” sein. (Alles zur Formel 1)

Nach den Gesprächen im Team gehe er davon aus, dass das “Vertrauen wieder aufgebaut” werden könne. Er glaube, dass Mazepin “nach einer Zeit daraus lernen wird. Ich kann ihm da nix beibringen.”

Der 22-jährige Russe, wie Schumacher ein Formel-1-Rookie, hatte sich in den ersten sechs Rennen bereits den Zorn mehrerer Fahrer zugezogen.

mit Sport-Informations-Dienst (SID)

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Alonso-Kollege verlängert bei Alpine

Der französische Formel-1-Pilot Esteban Ocon hat seinen Vertrag beim Rennstall Alpine um drei Jahre bis 2024 verlängert. Das gab Alpine (ehemals Renault) am Mittwoch bekannt. 

Ocon heuerte 2020 bei Renault an, bevor der Rennstall zu Alpine umbenannt wurde.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Sein bisher bestes Ergebnis in der Formel 1 war ein zweiter Platz beim Großen Preis von Sakhir/Bahrain 2020. In dieser Saison ist Ocon Teamkollege des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso und steht in der Fahrerwertung auf Rang zwölf.

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Darum platzte Verstappens Reifen bei 300 km/h

Die Ursache für die gefährlichen Reifenplatzer von WM-Spitzenreiter Max Verstappen (Niederlande/Red Bull) und Sebastian Vettels Aston-Martin-Teamkollegen Lance Stroll (Kanada) beim Formel-1-Rennen in Baku ist offenbar geklärt.

Reifenhersteller Pirelli erklärte am Dienstagabend, bei einer eingehenden Untersuchung habe man bei keinem der betroffenen Pneus einen “Produktions- oder Qualitätsdefekt” festgestellt und auch keine Anzeichen von Materialermüdung gefunden.

Reifen explodierte bei mehr als 300 km/h

Ein “umlaufender Bruch an der inneren Seitenwand” sei Auslöser für die Explosion der beiden Reifen bei mehr als 300 km/h gewesen.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1 

Red Bull und Aston Martin hätten sich an die vorgeschriebenen Parameter vor Rennstart gehalten, trotzdem müssten laut Pirelli Prozesse eingeführt werden, um die “Einhaltung der Mindestdrücke in Zukunft besser sicherzustellen”.

Red Bull reagierte auf diese Pirelli-Erklärung mit einem eigenen Statement, in dem der Verstappen-Rennstall ausrichten ließ, dass “kein autobezogener Fehler gefunden werden konnte. Wir haben die von Pirelli vorgegebenen Reifenparamater zu jeder Zeit befolgt und werden uns weiterhin an ihre Empfehlungen halten.” Man sei “dankbar, dass bei den Hochgeschwindigkeitsunfällen niemand verletzt wurde.”

Max Verstappen wurde nach Unfall deutlich

Pirelli steht unter Rechtfertigungsdruck, auch durch Verstappen.

“Pirelli wird wie immer sagen, dass da ein Teil von einem anderen Crash auf der Straße lag”, sagte er nach dem Rennen in Baku und fügte hinzu: “Ich glaube, das kann nicht immer so sein. Stroll hatte denselben Crash wie ich. Da muss etwas falsch laufen.”

Verstappens Vater Jos, ehemaliger Teamkollege von Michael Schumacher bei Benetton, hatte bei SPORT1 ergänzt: “Wäre der Reifen ein paar hundert Meter später geplatzt, wäre mein Sohn mit Tempo 300 geradeaus in die Mauer gerast.”

—–

Mit Sportinformationsdienst (SID)

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Das traurige Ende des Formel-1-Playboys

Er ist der Mann, den Motorsport-Fans vor Augen, wenn sie an die gute, alte Zeit zurückdenken.

Als Robbie Williams für das Video zu seinem Song “Supreme” in die Rolle eines glamourösen Rennsport-Playboys schlüpfte, war er das offensichtliche Vorbild. Im Film “Rush” verewigte Hollywood-Regisseur Ron Howard seine legendäre Rivalität mit Niki Lauda.

Lange Haare, lässiger Look, Zigarette im Mundwinkel, oft auch umringt von schönen Frauen: James Hunt war die Verkörperung einer Ära. Der Brite lebte mit sichtbarem Genuss ein Leben im Rausch, nicht nur im Rausch der Geschwindigkeit (Alles zur Formel 1).

James Hunt lebte exzessiv und starb früh

Das vielfach zelebrierte und verklärte Leben des James Hunt hatte jedoch seinen Preis: Heute vor 28 Jahren starb der Weltmeister von 1976 – im Alter von nur 45 Jahren.

Am Morgen des 15. Juni 1993 erlitt Hunt im Schlaf einem Herzinfarkt – die Todesursache wurde allgemein als Spätfolge seines exzessiven Lebensstils gedeutet.

“Zehn bis 15 Büchsen Bier pro Tag waren sein Mindestquantum. Dabei spielte es keine Rolle, ob das Rennen noch bevorstand oder schon vorbei war”, erinnerte sich die deutsche Rennlegende Hans-Joachim Stuck.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Hunt prahlte mit Sexleben – sogar auf dem Rennanzug

Auch Hunts Liebesleben war Stoff für viele Legenden: Sein Rennanzug-Aufdruck “Sex – Breakfast of Champions” wurde ebenso berühmt wie seine Behauptung, mit etwa 5000 Frauen geschlafen zu haben.

Es war die Zeit vor #MeToo, für Hunts Image gewiss besser so. Sätze wie “Wo Hunt auftauchte, ging die Post ab” würden heute wohl nicht mehr in Nachrufen stehen.

“Er hat schon ein bisschen was rausgeholt aus seinem Leben”, formulierte es US-Rennstar Mario Andretti, sein Nach-Nachfolger als Weltmeister 1978, nach Hunts Tod in der New York Times diplomatisch.

Schon damals war Hunts Weggefährten die Sorge anzuhören, dass sein wildes Leben die Erinnerung an das überschatten würde, was eigentlich seine große Qualität war: die als Racer.

DAZN gratis testen und Sport-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

Sohn eines Börsenmaklers, Schützling eines Adligen

James Simon Wallis Hunt, geboren am 29. August 1947 als Sohn eines Londoner Börsenmaklers, hatte ein privilegiertes Leben, es war die Leidenschaft, die ihn in den Rennsport zog.

Hunt stieg 1973 von der Formel 2 in die Formel 1 auf, zusammen mit seinem Team Hesketh Racing, einem Liebhaberprojekt des britischen Adeligen Alexander Fermor-Hesketh, 3. Baron Hesketh.

“Hunt the Stunt”, wie er wegen seines draufgängerisch anmutenden Fahrstils genannt wurde, etablierte sich mit starken Ergebnissen und bekam nach dem Aus von Hesketh 1976 einen Platz im McLaren-Team.

Hunts Rivalität mit Niki Lauda wurde im Film überdramatisiert

Es folgte die mythisch umrankte WM-Saison mit dem großen Duell gegen Lauda, dessen Feuerunfall und Laudas Aufgabe im letzten, gefährlich verregneten Rennen in Japan mit den Worten: “Mir ist mein Leben wichtiger als die Weltmeisterschaft.”

Eine wunderbare Grundlage für die Hollywood-Dramatisierung. Hunt fiel da natürlich die Rolle des Teufelskerls zu, dem die WM im Zweifel wichtiger war als das Leben.

Tatsächlich überdramatisierte der Film mit Chris “Thor” Hemsworth als Hunt und Daniel Brühl als Lauda die Rivalität, die in Wahrheit nie persönlich war, tatsächlich verband die beiden immer Freundschaft. Der 2019 verstorbene Lauda betonte immer wieder seine Wertschätzung für Hunt – und dass er auf der Piste eben nicht gemeingefährlich gewesen sei, sondern einer, der auf der Rennstrecke die Grenzen kannte, dem man in einem höchst unsicherem Umfeld “vertrauen” konnte.

An den Erfolg von 1976 konnte Hunt jedoch nie anknüpfen, 1977 wurde er Fünfter, in der darauffolgenden Saison – die vom Unfalltod seines Freundes Ronnie Peterson überschattet wurde – nur Dreizehnter. Im Jahr darauf erklärte Hunt seinen Rücktritt, mitten in der Saison.

Entdecke die Welt der SPORT1-Podcasts auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen SpotifyApple PodcastsGoogle PodcastAmazon MusicDeezer und Podigee abrufbar

Privatleben vom Alkohol zerrüttet

In der englischen Heimat blieb Hunt als offenherzig-kritischer Rennkommentator bei der BBC präsent, auch in dieser Rolle strickte er weiter an seiner Legende – bei seinem ersten Einsatz an der Seite des langjährigen Kollegen Murray Walker leerte er nebenbei zwei Flaschen Wein.

Alkoholismus war das unromantische Wort für das, was Hunts Leben abseits der Rennstrecke prägte, seine Sucht trug auch zu privaten Zerrüttungen und zwei geschiedenen Ehen bei. Große Beachtung auf dem Boulevard fand vor allem die Trennung von seiner ersten Frau, Model und Schauspielerin Suzy Miller, die Hunt für Hollywood-Schauspieler Richard Burton verließ, den aus ähnlichen Gründen wie Hunt verschrieenen Zweimal-Ehemann von Elizabeth Taylor.

Tragisch: Hunt soll sein Leben zuletzt in den Griff bekommen haben, war von Alkohol und Drogen losgekommen, brachte sich mit Fahrradtraining wieder in Form.

Der Vater zweier junger Söhne starb einen Tag, nachdem er seiner damaligen Lebensgefährtin Helen Dyson einen telefonischen Heiratsantrag gemacht hatte.

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Mercedes hat wohl Cockpit-Entscheidung getroffen

Die Entscheidung, wer im nächsten Jahr Teamkollege von Weltmeister Lewis Hamilton (36) bei Mercedes sein wird – sofern der britische Sir seine Karriere fortsetzt – scheint gefallen. (Alles zur Formel 1)

Informationen von SPORT1 decken sich mit denen von Sky Italia: Demnach soll Mercedes-Junior George Russell (23) 2022 den Finnen Valtteri Bottas (31) ersetzen. Mercedes-Teamchef Dr. Toto Wolff soll dem Management von Russell – also sich selbst – schon mitgeteilt haben, dass er sich bereit halten solle.

Der Brite Russell, der im dritten Jahr bei Williams fährt, gilt als Supertalent, seit er beim zweiten Rennen in Bahrain 2020 den erkrankten Hamilton ersetzte und aus dem Stegreif auf Augenhöhe mit Bottas fuhr. Nur Mercedes-Schlamperei beim Boxenstopp und ein Reifenplatzer verhinderten damals den Sieg des Youngsters. Bei Williams ist man alarmiert. So verkündete der deutsche Teamchef Jost Capito bereits bei Sky Deutschland: “Wir würden George gerne behalten. Aber wir wissen alle, dass Mercedes die Entscheidung treffen wird.”

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Auch bei Mercedes-Titelkonkurrent Red Bull geht man davon aus, dass der Wechsel vollzogen wird. “Es wäre der logische Schritt”, analysiert Motorsport-Chefberater Dr. Helmut Marko (78) bei SPORT1. Marko: “Du kannst ihn nicht mehr länger hinhalten. Sonst macht die Förderung keinen Sinn mehr. Auch wenn es Hamilton nicht freuen wird.”

Helmut Marko: “Bottas braucht nicht anzurufen”

Und was wird dann aus Bottas? “Bei uns braucht Bottas nicht anzurufen”, stellt Marko klar. “Da ist kein Platz. Ich kann mir eigentlich nur einen Tausch mit Russell vorstellen. Ich denke, Williams wird die einzige Option für ihn.”

Das wäre in der Tat die augenscheinliche Variante. Bei Williams startete der Finne seine Formel-1-Karriere im Jahr 2013. In vier Saisons fuhr er dort neun Mal aufs Podium. Nach Nico Rosbergs Rücktritt 2016 wechselte Bottas, der wie Russell ebenfalls von Dr. Wolff beraten wird, als Teamkollege von Hamilton zu Mercedes. Neun Siege konnte er für Mercedes bis heute einfahren, wurde zweimal hinter Hamilton Vizeweltmeister.

Hamilton ohne Unterstützung im Titelkampf

Allein: In dieser Saison sind seine Leistungen sehr schwankend. Es scheint, dass Bottas den Anschluss zu Hamilton verloren hat und keine Hilfe mehr für den britischen Superstar im engen Titelkampf mit Red Bull-Supertalent Max Verstappen (23) sein kann. (Formel 1: Fahrerwertung)

Entdecke die Welt der SPORT1-Podcastsauf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Google Podcast, Amazon Music, Deezer und Podigee abrufbar 

In sechs Rennen gelangen ihm nur drei dritte Plätze. In der Gesamtwertung liegt er mit 47 Punkten abgeschlagen auf Rang sechs. Beim letzten Rennen in Baku wirkte er völlig von der Rolle und wurde lediglich Zwölfter. (Formel 1: Rennkalender)

George Russell: “Bin mental stark genug”

Noch gibt sich Bottas im Kampf mit Russell ums Mercedes-Cockpit nicht geschlagen, doch bei seinen Worten schwingt schon eine Menge Frustration und Kapitulation mit. “Ich denke, wir werden nächsten Monat Vertragsgespräche aufnehmen. Ich habe sicherlich noch einige gute Jahre, in denen ich mich weiterentwickeln und einfach besser werden kann. Ich bin noch jung genug, auch wenn du natürlich nicht wissen kannst, was die Zukunft für dich bereithält.”

DAZN gratis testen und Sport-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE 

Konkurrent Russell tritt derweil immer selbstbewusster auf: “Ich bin mental stark genug, um alle Aufgaben anzugehen. Und meine Beziehung zu den Mercedes-Entscheidern ist besser denn je.”

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Berger: Darum macht Hamilton jetzt mehr Fehler

Sechs Rennen absolviert – und aktuell nur Platz 2 in der Fahrerwertung: In der aktuellen Saison der Formel 1 hat der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton mit der Stärke seines Konkurrenten Max Verstappen zu kämpfen.

Und F1-Legende Gerhard Berger wundert unter diesen Umständen nicht, dass der Brite nicht mehr so unfehlbar daherkommt wie in den vergangenen Jahren. (Rennkalender der Formel 1 2021)

“Lewis hat die letzten Jahre keine Konkurrenz gehabt. Dann ist es einfacher, keine Fehler zu machen”, sagt der Österreicher im AvD Motor und Sport Magazin auf SPORT1: “Dieses Jahr hat er mit Verstappen einen starken Gegner. Dann ist der Druck ganz anders und es passieren Fehler. Das macht es für die Zuschauer spannend.”

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Berger hält es für gut möglich, dass der Niederländer Hamilton weiter ärgern wird: “Momentan hat Max Verstappen das Momentum auf seiner Seite.”

Berger: Red Bull bekommt immer mehr Performance

Das könne sich zwar innerhalb eines Rennens gleich wieder ändern, aber das aktuelle Niveau von Red Bull sei erfreulich für die Formel 1 als Ganzes: “Es ist ein guter Titelkampf. Mercedes wird nach wie vor stark sein. Aber Red Bull bekommt nach und nach mehr Performance. Ich hoffe, dass dieser Schlagabtausch bis zum letzten Rennen gehen wird.”

Grund zu Kritik an Mercedes und Boss Toto Wolff sieht Berger dabei nicht viel: “Wolff hat bei einem exzellentes Herstellerteam angefangen, hat aber zu einer Erfolgsstory, die in der Formel 1 einzigartig ist, beigetragen. Da hat er einen hervorragenden Job gemacht. Jetzt schon von einer Krise zu reden, ist Jammern auf hohem Niveau.”

Der wesentliche Faktor im Titelduell? Aus Bergers Sicht vor allem die Motorenpartner der beiden Topteams: “Die Frage ist, ob Honda zur Leistung des Mercedes-Motors aufschließen kann. Honda hat da dieses Jahr einen großen Schritt gemacht. Die Entscheidung wird am Ende des Tages zwischen dem Motor von Mercedes und dem Motor von Honda fallen.”

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Schumachers Leben gefährdet? So sieht’s Legende Berger

Das Manöver von Nikita Mazepin gegen Mick Schumacher beim Rennen in Baku hat die Gemüter erregt. (Rennkalender der Formel 1 2021)

Mazepin zog in Baku bei über 300 km/h gegen den überholenden Schumacher leicht nach rechts. Es folgte teils heftige Empörung über die Aktion. Mick Schumacher stellte die Frage, ob Mazepin ihn “umbringen” hätte wollen. Onkel Ralf Schumacher forderte bei SPORT1 sogar ein Rennen Sperre für den Russen.

Im AvD Motor und Sport Magazin auf SPORT1 bewerteten nun auch Formel-1-Legende Gerhard Berger und Experte Christian Danner die Aktion – und urteilten milder.

Auch Haas-Teamchef Günther Steiner hat inzwischen seine Sicht der Dinge erläutert.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Gerhard Berger: “Bei uns ganz normal”

“Ich denke, es war im Endeffekt nicht zu gefährlich, sondern einfach die Emotion, die dabei ist wegen der hohen Geschwindigkeit”, erklärte Steiner im Gespräch mit RTL/ntv.

Auch DTM-Boss Berger ordnete die Empörung über Mazepin als übertrieben ein. “Bei uns war das ganz normal”, meinte der Österreicher mit Blick auf seine aktiven Zeiten: “Der Vordermann hat sich immer breit gemacht. Damals war das aber auch erlaubt oder es gab keine Kameras. Nur: Wenn es die Regeln verletzt hätte, hätten die Rennkommissare reagiert und es es eine Strafe gegeben. Die gab’s nicht, also wird alles im Rahmen geblieben sein.”

Ähnlich sah es Danner, der meinte, es wäre auch etwas naiv von Schumacher gewesen, wenn er gedacht hätte, “du kannst in der letzten Runde deinen Teamkollegen überholen und der blinkt und fährt zur Seite”.

Berger betonte zugleich aber auch, dass Schumacher schon bewiesen hätte, dass er Mazepin überlegen sei: “Mick hat klar gezeigt, dass er Mazepin im Griff und sich in die Position der Nummer eins gearbeitet hat. Mick hat die Schumacher-Gene. Das sieht man. Mazepin wird Mick Schumacher nicht schlagen. Trotzdem macht Mazepin seinen Job. Er macht seine Fehler, wie jeder andere auch. Man muss ihm schon eine Chance geben.”

Steiner: “Beide müssen davon lernen”

Der sowohl von Berger als auch Danner als kluger Boss gelobte Steiner hat als Konsequenz nach dem Rennen das Gespräch mit seinen Piloten gesucht. “Ich habe mit beiden gesprochen, denn solche Sachen muss man vermeiden. Wenn es schiefgeht, geht es ordentlich schief”, stellte der 56-Jährige klar. “Wir haben alles geklärt. Sie müssen beide davon lernen, wie man darauf reagiert.” 

Von einer “lebensgefährlichen” Situation wollte der Haas-Chef jedoch nicht sprechen. “Ich sage einfach: Das ist die falsche Einstellung”, sagte Steiner. Er sieht es zudem positiv, dass sich Mazepin sofort entschuldigt hat.

“Bevor er die Videoaufnahmen gesehen hat, hat er es anders wahrgenommen. Das war eine Fehleinschätzung. Und das war’s dann. Wenn Verständnis da ist bei solchen Sachen, muss man sie gehen lassen, man kann nicht darauf rumhacken. Sonst wird es nicht verarbeitet. Man muss irgendwann sagen: ‘Wir haben darüber gesprochen, die Luft ist geklärt, let’s move on.’”

Mick Schumacher sauer am Boxenfunk

Mick Schumacher selbst war am Boxenfunk direkt nach dem Rennen mächtig sauer auf seinen Teamkollegen, wütete am Funk: “Was zur Hölle war das? Ehrlich? Im Ernst? Will er uns umbringen?”

Für diese emotionalen Worte zeigte Steiner durchaus Verständnis. “Ich kann auch einschätzen, wenn so etwas passiert auf der Geraden mit über 300 km/h, dass da die Emotionen mitgehen.”

Danach sei Schumacher jedoch wieder heruntergefahren und habe “sich angehört, was Nikita zu sagen hatte und hat das respektiert”.

DAZN gratis testen und Sport-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE

Steiner erwartet keine Strafe für Mazepin

Nach dem Rennen sei Schumacher ”wie immer sehr professionell, sehr ordentlich, sehr erwachsen für einen 22-Jährigen” aufgetreten. Von einer Strafe für Mazepin geht Steiner nicht aus. Rennleiter Michael Masi werde sicher das gleiche sagen wie er.

“Mit beiden sprechen und sie werden klären, wie es dazu kommen kann. Ich glaube, das war es dann. Eine Strafe kann keine kommen im Nachhinein. Er wird beiden die Konsequenzen erklären und sich anhören, was die Jungs zu sagen haben”, sagte Steiner.

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

So kostspielig ist Schumachers erster Formel-1-Bolide

Das ehemalige Formel-1-Auto von Michael Schumacher, mit welchem er 1991 beim Grand Prix von Belgien debütierte, soll erneut verkauft werden.

Der Jordan 191 steht zumindest ab sofort beim englischen Sportwagenhändler “Speedmaster Cars” zum Verkauf bereit. (Alle Rennen der Formel 1 im LIVETICKER)

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Der aktuelle Besitzer, James Hanson (43), erzählte im Gespräch mit der Bild: “Ich habe den Wagen letztes Jahr von einem Amerikaner gekauft. Vor vier Wochen habe ich ihn selbst getestet und bin ihn in England gefahren. Er fährt sich einwandfrei.” (Rennkalender der Formel 1 2021)

Schumacher-Auto hat Weltreise hinter sich

Zudem verrät Hanson, dass das Auto bereits eine kleine Weltreise hinter sich hat: “Das Auto ist schon ziemlich um die Welt gekommen. Jordan verkaufte es an einen Belgier, dann ging es zu einem französischen Händler und dann zu einem Amerikaner.”

Michael Schumacher debütierte damals aufgrund einer Suspendierung des damaligen Jordan-Piloten Bertrand Gachot im Cockpit dieses Wagens. Der suspendierte Franzose hatte einen Tag zuvor einen Londoner Taxifahrer mit einem Pfefferspray angegriffen, daraufhin schmiss ihn der damalige Jordan-Teamchef Eddie Jordan (73) aus dem Team. 

Schumacher nutzte diese Chance und überzeugte bei seinem Debüt mit Platz sieben. Was danach passierte, ist bekannt – der Deutsche ist mit sieben WM-Titeln gemeinsam mit Lewis Hamilton Rekordweltmeister der Formel 1.

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

Gerhard Berger: Was "nur Lauda und Schumacher" gelang

Gerhard Berger lebt und liebt den Motorsport.

In seiner aktiven Rennfahrer-Karriere bestritt der Österreicher ab 1984 für Arrow, Benetton, Ferrari und McLaren 210 Rennen in der Königsklasse des Motorsports. In dieser Zeit feierte er zehn Siege und wurde 1988 und 1994 jeweils WM-Dritter.

Inzwischen ist der 61-Jährige der DTM-Vorsitzende und versucht diese Serie wieder auf Kurs zu bringen. Dennoch hat er die Formel 1 nie aus den Augen verloren und wird daher auch darüber am Sonntag im AvD Motor & Sport Magazin (AvD Motor & Sport Magazin, Sonntag ab 21.45 Uhr auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) diskutieren.

Alles zur Formel 1 und zum Motorsport-Wochenende im AvD Motor & Sport Magazin – Sonntag ab 21.45 Uhr LIVE im TV und STREAM auf SPORT1

Bei SPORT1 spricht Berger vorab bereits über den aktuellen Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen, sowie Sebastian Vettel, der seiner Meinung nach seinen Leistungszenit überschritten hat. Dazu glaubt er, dass Mick Schumacher eine große Zukunft in der Formel 1 haben wird.

SPORT1: Herr Berger, McLaren-Teilhaber Mansour Ojjeh ist am Morgen des Rennens von Baku verstorben. Er war ein enger Vertrauter von Ihnen: Wie fühlen Sie sich gerade?

Gerhard Berger (61): Nicht gut. Mansour war einer meiner wenigen guten Freunde. Ich kannte ihn seit fast 40 Jahren, seine Frau war unsere Trauzeugin, die Familien waren sehr eng. Wir haben außer Geschäften alles zusammen gemacht. Ich habe zwar das Ende kommen sehen, aber wenn man dann die Nachricht bekommt, fällt man in ein tiefes Loch und ist nur noch irrsinnig traurig. Er war eine Ausnahmeerscheinung. Hart und clever im Geschäft, trotzdem immer fair. Privat ein extrem lieber Mensch, immer nett, mit einer Superfamilie. Er hatte ein großes Herz, war endlos großzügig. Ich bin einfach nur extrem betroffen.

SPORT1: Kommen wir zum Tagesgeschäft in der Königsklasse: Ihre DTM startet am nächsten Wochenende (19./20. Juni) in Monza in die Saison. Wie sehr verfolgen Sie neben Ihrem Hauptjob die Formel 1 noch?

Berger: Ich schaue mir jedes Rennen an und ich muss sagen: Endlich, endlich, endlich ist die Formel 1 wieder interessant! Die letzten Jahre hat sie mich nicht mehr gefesselt. Zuerst gab es die Seriensiege von Ferrari, jetzt schon seit sieben Jahren war Mercedes Standardsieger. Das ist nicht das, was man sehen will, nicht das, was die Fans sehen wollen. Man will Kämpfe sehen, bei denen man nicht weiß, wer gewinnt. Wenn ich mir alleine die Ergebnisse des Qualifyings in Baku anschaue: Da lagen fünf Autos unter den ersten Zehn innerhalb einer Zehntelsekunde. Dann weiß man: Jetzt ist es wieder spannend. Im Rennen blieben sie alle eng zusammen. Genau das will der Fan sehen. Wenn die Formel 1 so weitermacht, dass drei Teams gewinnen können und auch Ferrari wieder mitspielt, dann werden die Quoten wieder nach oben schnellen. Und das ist auch gut für die DTM und den übrigen Motorsport.

Gerhard Berger: Unfälle gehören dazu

SPORT1: Warum?

Berger: Weil die Formel 1 als Spitze des Motorsports immer positiv abfärbt und einen allgemeinen Boost gibt.

SPORT1: Sie sind mit Ihrem Sieg beim GP von Mexiko 1986 der erste Pirelli-Sieger der Formel-1- Geschichte: Wie sehr trägt Pirelli in heutigen Zeiten mit den Reifenplatzern auch zum Unterhaltungswert der Königsklasse bei?

Berger: Wichtig ist, dass den Fahrern bei den Unfällen jenseits von 300 Stundenkilometern nichts passiert ist. Die Unberechenbarkeit – auch durch Unfälle – gehört aber dazu. Zu meiner Zeit war das unser täglich Brot. Uns sind Reifen um die Ohren geflogen, uns sind Bremsscheiben explodiert, Radaufhängungen kollabiert. Das machte die Rennen unberechenbarer und erhöhte die Spannung.

Entdecke die Welt der SPORT1-Podcasts auf podcast.sport1.de, in der SPORT1 App sowie auf den gängigen Streaming-Plattformen SpotifyApple PodcastsGoogle PodcastAmazon MusicDeezer und Podigee abrufbar 

Max Verstappen ist schon sehr erfahren

SPORT1: Ob das Max Verstappen auch so sieht? Er hat aus Wut gegen seinen platten Pirelli-Reifen getreten…

Berger: … ach, nachdem Lewis später noch in die Sackgasse abgebogen ist, wird er es schon wieder locker gesehen haben. Sicher, Max hätte locker gewonnen und seinen Vorsprung ausgebaut. Doch am Ende war es Schadensbegrenzung für ihn und er weiß auch, dass er besonders in langsamen Kurven ein sehr schnelles Auto hat. Er hat alles andere als stumpfe Waffen in diesem Jahr und damit eine echte Chance, die WM zu gewinnen. (Fahrerwertung der Formel 1)

SPORT1: Geht er deshalb auch weniger Risiken ein?

Berger: Er ist trotz seiner Jugend schon sehr erfahren. Beim Start hat er sich für seine Verhältnisse extrem zurückgehalten, weil er wusste: In Baku kann er mit seinem Auto gut überholen. Er weiß genau, was zu tun ist. In Monaco beispielsweise kann der Start schon das Rennen entscheiden. Deshalb ging er dort wesentlich aggressiver zu Werke.

SPORT1: Es gibt immer mehr Leute, die Max mit Ayrton Senna verglichen, Ihrem ehemaligen Teamkollegen bei McLaren-Honda. Zuletzt zog ein Honda-Ingenieur diesen Vergleich. Können Sie das nachvollziehen?

Berger: Es ist schwer mit Statistiken zu vergleichen, eher mit dem Bauchgefühl. Senna ist für mich immer noch etwas Besonderes, sticht immer noch heraus. Allein von seinem Charisma. Aber auch Lewis Hamilton macht einen unglaublichen Job, das sollte man nicht vergessen. Von seinen Erfolgen könnte man ihn schon auf eine Stufe mit Ayrton stellen. Allein, was Max betrifft: Die meisten Honda-Techniker waren damals noch nicht dabei. Wenn allerdings Tanabe-San, der immer noch bei Honda in hoher Position tätig ist, den Vergleich mit Ayrton gezogen hat, sollte man das ernst nehmen. Denn Tanabe-San war mein Renningenieur damals und kannte deshalb auch genau die Telemetriedaten von Ayrton.

Michael Schumacher immer noch der Größte

SPORT1: Wie ordnen Sie Michael Schumacher ein?

Berger: Er ist bis heute immer noch der Größte.

SPORT1: Wie langen brauchten Sie damals, um Michael Schumacher zu akzeptieren, als er als junger Fahrer Sie, Senna und die anderen Großen herausforderte?

Berger: Ich habe schnell verstanden, was da auf uns zukommt, aber man hat sich halt gewehrt. Er war von Tag eins an ein unangenehmer Gegner. Zwei Jahre hatten wir ihn unter Kontrolle, dann nicht mehr. Er war natürlich schon zu meiner Zeit super, als er aber richtig durchzustarten begann bei Ferrari, hatte ich meine Karriere schon beendet. Vom rohen Talent steht Max Verstappen wahrscheinlich über allen. Aber es geht nicht nur ums rohe Talent, sondern ums Gesamtpaket. Das heißt: Du musst nicht nur fähig sein, eine schnellste Runde zu fahren, sondern ein Rennen zu gewinnen. Und dann nicht nur ein Rennen, sondern mehrere und am Ende eine Meisterschaft. Und das hat Michael perfekt hingekriegt. Vor allem: Wie er Ferrari auf die Erfolgsspur zurückbrachte, fasziniert mich am meisten. Fragen Sie mal mich, Sebastian Vettel, Alain Prost oder Fernando Alonso: Wir haben das nicht hinbekommen, obwohl wir keine Nasenbohrer waren. Wir haben mit Ferrari Rennen gewonnen, aber der Durchbruch ist uns nicht gelungen. Das haben nur Niki Lauda und Michael Schumacher geschafft.

SPORT1: Ende 1995 haben Sie Michael Schumachers Benetton übernommen und haben bei den ersten Testfahrten festgestellt, wie schwierig das Auto aufgrund seines besonderen Fahrstils am Limit zu fahren war …

Berger: … das stimmt. Aber als ich noch jung war und auf dem Höhepunkt meines Speeds wäre mir das nicht aufgefallen. Dann wäre ich einfach eingestiegen, hätte Gas gegeben und hätte richtig Freude an dieser Bestie gehabt. 1995 war ich aber schon im Herbst meiner Karriere und konnte mich nicht mehr daran gewöhnen, wie der Benetton genau auf Michaels Bedürfnisse hin gebaut wurde. Trotzdem, noch mal: Zehn Jahre früher wäre das kein Problem für mich gewesen. Ähnlich sehe ich es bei Sebastian.

Sebastian Vettel ist über den Leistungszenit

SPORT1: Wie meinen Sie das?

Berger: Er fordert ja auch immer öfter, dass ein Auto zu seinem Fahrstil passen muss. Das zeigt, dass er in Punkto Speed und Risikobereitschaft schon über seinem Zenit ist. Mit seinem Rucksack an Erfahrung kann er aber trotzdem noch drei oder vier gute Jahre haben. Ich weiß jedenfalls, wie es bei mir war: Ich hatte meinen fahrerischen Höhepunkt zwischen 27 und 30. Danach ging es langsam abwärts.

SPORT1: Trotzdem: Vettel fuhr in Baku aufs Podium. Hat es jetzt Klick gemacht bei ihm?

Berger: Auch Monaco war schon gut. Sebastian hat schon immer Probleme gehabt, voll motiviert zu sein, wenn er im Mittelfeld herumfahren musste. Wenn er vorne fahren kann, leckt er Blut, macht keine Fehler mehr und bringt volle Leistung. Aber eins muss ich mal sagen: Er ist ein viermaliger Weltmeister, hat 120 Podiumsplatzierungen – er gehört zu den besten Fahrern aller Zeiten. Das vergisst man sehr schnell. Rein von der Leistungsfähigkeit her ist er meiner Meinung trotzdem nach über seinem Zenit. Aber wer weiß, vielleicht geht noch was in dieser Saison.

SPORT1: Kann Vettel mit seiner Erfahrung Aston Martin weiter nach vorne bringen?

Berger: Ja. Denn er findet ja mit der Unterstützung von Teambesitzer Lawrence Stroll und der Unterstützung von Mercedes-Teamchef Toto Wolff keine schlechten Bedingungen vor. Das Team ist jedenfalls gut genug, um wie in Baku aufs Podium zu fahren.

Lewis Hamilton überzeugt mit seiner Motivation

SPORT1: Wie kommt Lewis Hamilton mit dem Alter klar? Er ist mit 36 noch drei Jahre älter als Vettel?

EM-Tippkönig gesucht! Jetzt zum SPORT1 Tippspiel anmelden 

Berger: Er ist da eine Ausnahme. Er ist extrem fit, wirkt immer noch extrem motiviert. Und ist immer noch unglaublich schnell.

SPORT1: Ist es für ihn schwerer, jetzt gegen einen Max Verstappen zu kämpfen, der in einem anderem Team fährt? Oder war es schwerer sich mit aufmüpfigen Teamkollegen wie einst Nico Rosberg auseinandersetzen zu müssen?

Berger: Für Lewis ist es viel einfacher gegen Max zu fahren. Weil es dir immer ein wenig den Rücken frei hält, wenn dein Rivale in einem anderen Auto sitzt. Da geht es nur noch darum, ob du vor ihm ins Ziel kommst. Wenn nicht, hast du aber keinen Imageverlust. Weil der andere ja möglicherweise das bessere Auto hat. Wenn du aber im gleichen Team von einem Nico Rosberg geschlagen wirst, dann grenzt das eher an Beleidigung.

SPORT1: Trotzdem scheint es so, dass sowohl Hamilton als auch Mercedes unter dem ungewohnten starken Druck von Red Bull und Verstappen plötzlich vermehrt Fehler machen.

Berger: Nein, unter diesem extremen Druck ist Lewis noch im grünen Bereich. In Baku wusste er, dass er beim letzten Start alles riskieren musste, um zu gewinnen. Es ging halt schief. Das kann aber passieren. Interessant ist aber in der Tat, dass Mercedes unter dem Druck von Red Bull ab und zu schwächelt. Dann kommt von der Seite auch noch Ferrari rein, oder McLaren, die mit Norris einen Super-Job machen. Sogar ein Gasly mit Alpha Tauri kann vorne reinfahren. Aber das ist genau die Spannung, die die Formel 1 und deren Fans braucht.

DAZN gratis testen und Sport-Highlights live & auf Abruf erleben | ANZEIGE 

Bottas und Perez als Zünglein an der Waage

SPORT1: Wie wichtig sind die so genannten Nummer-Zwei-Piloten, Valtteri Bottas bei Mercedes und Sergio Perez bei Red Bull, beim Zweikampf zwischen Mercedes und Red Bull?

Berger: Sehr wichtig. Deshalb war der Sieg von Perez in Baku für Red Bull ein sehr gutes Ergebnis. Weil es Perez stärkt und sein Selbstbewusstsein aufgebaut wird. Auch vor Verstappens Ausfall war Perez schon eine große Hilfe für Max. Genau das braucht Red Bull. Warum Bottas nicht in die Gänge gekommen ist, weiß ich nicht. Aber er muss wieder seine Form finden. Denn eins ist klar: Der Kampf zwischen Hamilton und Verstappen wird sich zuspitzen und Perez und Bottas werden dabei eine wichtige Rolle spielen.

Mick Schumacher ist in der Formel 1 angekommen

SPORT1: Wie bewerten Sie die Leistungen von Mick Schumacher in seiner ersten F1-Saison?

Berger: Mick macht alles richtig. Er liefert genau das ab, was man von ihm unter den Umständen erwarten kann: Er schlägt seinen Teamkollegen, fährt saubere Rennen, macht wenig Fehler. Man sieht auch schon, wie er Rennen lesen und analysieren kann. Er ist ein typischer Schumacher. Man sieht, dass er schnell lernt und dass er alles aufsaugt. Auch wenn Haas kein Spitzenteam ist, hat er schon nach wenigen Rennen klar gezeigt, dass er die Nummer eins bei Haas ist. Das ist schon ein Erfolg. Deshalb glaube ich an seine Zukunft. Dass er ein guter Formel-1-Fahrer wird, ist schon abzusehen. Wie weit es nach oben geht, wird man sehen. Die Fußstapfen seines Vaters, mit dem man ihm vergleichen will, sind riesengroß. Ich finde diesen Vergleich deshalb nicht ganz fair.

Veröffentlicht unter KfZ-News | Hinterlasse einen Kommentar

 Powered by Max Banner Ads