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Vettel hat gut lachen: Warum Ferrari immer schlechter wird

In der Formel 1 ist es eine der wohl größten Demütigungen für einen Piloten, wenn er von einem anderen überrundet wird.

Dass Mick Schumacher und Nikita Mazepin in ihren unterlegenen Haas-Boliden das Tempo an der Spitze nicht mitgehen können, ist allseits bekannt. Dass beide regelmäßig überrundet werden, auch.

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Beim Großen Preis von Frankreich am vergangenen Wochenende musste jedoch ein Star-Pilot eine Überrundung hinnehmen, für den dies alles andere als Alltag ist: Charles Leclerc.

Mit seinem Ferrari blamierte sich der Monegasse in Le Castellet. Von Rang sieben aus ins Rennen gestartet wurde er einen um den anderen Platz nach hinten gereicht, immer wieder spielerisch von seinen Kontrahenten überholt. Am Ende landete er auf dem enttäuschenden 16. Rang.

Sainz und Leclerc weit hinten

Allzu viel besser lief es auch für Teamkollege Carlos Sainz nicht. Der Spanier startete immerhin von Rang fünf und wurde am Ende nur Elfter mit 99 Sekunden Rückstand auf Sieger Max Verstappen.

Die Scuderia erlebte in Frankreich ein Wochenende zum Vergessen. Keines der sechs mit einem Ferrari-Motor betriebenen Fahrzeuge schaffte es in die Punkte. Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen landete mit ihren Alfa Sauber auf den Rängen 15. und 17. – für Schumacher und Mazepin blieben ohnehin nur die Plätze 19. und 20. (Fahrerwertung der Formel 1)

Für das Team aus Maranello dürfte aber vor allem das Debakel der roten Fahrzeuge ein großes Problem sein. Dass beide Autos durchgereicht wurden, obwohl sie von einer vernünftigen Position aus in das Rennen gestartet sind, war äußerst bitter.

Das Team fuhr das schlechteste Resultat des Jahres ein.

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Aufschwung sollte nach Vettel-Abgang gelingen

Dabei hatte man bei der Scuderia doch vor Monaten noch so positiv geklungen.

Nachdem im vergangenen Jahr der langjährige Pilot Sebastian Vettel unsanft aus dem Team befördert wurde, wollten die Italiener wieder neu durchstarten. Mit Hoffnungsträger Charles Leclerc und Neuzugang Carlos Sainz.

Doch während Sebastian Vettel im Aston Martin immer besser zurecht kommt und mit Platz zwei beim vorletzten Rennen in Baku sogar einen großen Erfolg feiern konnte, werden die Probleme bei Ferrari immer größer. (Alle Rennen der Formel 1 im LIVETICKER)

Vor allem eine Sache macht dem Team unheimlich zu schaffen – die Reifen. Der Verschleiß bei den Boliden ist exorbitant hoch. “Es ist eine Tendenz, da werde ich nicht lügen. Wir haben das in jedem Rennen im Hinterkopf”, gab Sainz zu.

Ferrari kommt mit Reifen nicht zurecht

Lügen wäre sowieso zwecklos, da das Reifen-Problem mehr als nur offensichtlich ist.

In Le Castellet kam Leclerc bereits nach 14 von 53 Runden zum Reifenwechsel, so früh wie kein anderer Pilot. Sainz wechselte seine Pneus nur drei Runden später. Im gesamten ersten Stint gelang Leclerc keine Runde unter 1:40 Minuten, später brauchte er sogar noch eine Sekunde mehr.

Ein wenig kann man den Monegassen in Schutz nehmen, fuhr er doch vor seinem Stopp direkt hinter Pierre Gasly und kämpfte mit dessen Dirty Air. Doch das ändert nichts daran, dass der Rückstand auf die Spitzenfahrzeuge immens war. Zum Vergleich: Verstappens schnellste Rennrunde lag bei 1.36.404 Minuten. Rund vier Sekunden Unterschied – Welten in der Formel 1.

Vor allem mit dem so genannten Graining hatten die Suderia-Piloten zu kämpfen. Wenn der Bolide ins Rutschen kommt, dann können sich auf der Lauffläche des Reifens kleine Gummikörner bilden. Für den Fahrer unangenehm, weil sich das Fahrzeug so anfühlt, als würde es sich auf einem Kugellager bewegen.

Graining plagt die Piloten

“Irgendetwas hat heute überhaupt nicht funktioniert. Die Piloten haben über starkes Graining berichtet, es liegt an uns herauszufinden, wieso das an unseren Fahrzeugen besonders ausgeprägt ist”, erklärte Teamchef Mattia Binotto später.

Ein Problem, das vor allem über eine lange Renndauer immer größer wird. In den Qualifying-Sessions schneidet die Scuderia meist deutlich besser ab. Bei einzelnen Runden unter Vollgas fallen die Probleme des Fahrzeugs nicht unbedingt ins Gewicht, so können zumindest auf Stadtkursen wie in Monaco oder Baku auch Poles gelingen. (Rennkalender der Formel 1 2021)

Die Schwierigkeiten in Frankreich wurden zudem durch verschiedene Faktoren begünstigt. So ist die Reifentemperatur bei vielen schnellen Kurven schwierig zu kontrollieren und Graining wird begünstigt, wenn es wie am vergangenen Sonntag durch Regen am frühen Morgen den gesamten Gummi von der Strecke spült.

Ferrari kann Problem nicht beheben

An der Problematik ändert das aber nichts. Weil das Graining bei den roten Flitzern vor allem an den Vorderreifen auftritt, müsste an den Felgen etwas verändert werden, um dem entgegenzuwirken. 

Das kann die Scuderia aber nicht, weil es die Regeln nicht erlauben. Mit den Schwierigkeiten wird sich das Team also wohl noch bis zum Saisonende herumschlagen müssen.

Selbstverständlich hat Ferrari auf anderen Kursen wieder bessere Chancen auf vordere Plätze, im WM-Kampf ist der vergangene Grand Prix aber erst einmal ein gewaltiger Rückschlag.

Beide Piloten blieben in Le Castellet ohne Punkte, der direkte Konkurrent um Rang drei in der Konstrukteurs-WM sammelte dagegen ordentlich ein. Mit den Rängen 5 (Lando Norris) und 6 (Daniel Ricciardo) gab es für McLaren gleich doppelt Grund zur Freude.

Schlechte Erinnerungen an Spielberg

Für die Scuderia heißt es nun volle Konzentration auf das nächste Rennen, um das Debakel von Le Castellet vergessen zu machen. Am kommenden Wochenende geht es dafür ins österreichische Spielberg.

Allzu gute Erinnerungen hat das Team an diesen Kurs aber auch nicht. Vor einem Jahr rammte Leclerc Teamkollege Vettel dort von der Strecke – beide Ferraris schieden in Runde eins aus.

Das Positiv: Es kann diesmal nur besser laufen.

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